Die Stadtkirche St. Peter und Paul
Die Stadtkirche St. Peter und Paul steht am höchsten Punkt des Ortes. Um 1180 als dreischiffige Basilika gebaut, erhielt sie im Zuge diverser Umbauten 1331 auch einen hohen gotischen Chor. Dessen gewaltigen Ausmaße lassen sich mit der aktiven Präsenz des Johanniter-Ordens in der Stadt erklären. Das Pauluspatrozinium kam erst 1463 hinzu.
1737 bekam die barocke Orgel in der Stadtkirche von Conrad Wilhelm Schäfer aus Kindelbrück ein neues Orgelwerk. Geprüft wurde die Orgel - und das ist historisch belegt - von Johann Sebastian Bach am 16. Dezember 1737. Eine weitere Prüfung durch Bach, damals "Hochfürstlicher Capellmeister von Haus aus", erfolgte am 21. Juli 1738.
Derzeit erwacht die Stadtkirche St. Peter und Paul im mittelalterlichen Glanz wieder zu neuem Leben. Uns so ist es auch kein Wunder, dass dort die Gebeine des „Guten Conrad“ gefunden und auch wieder beigesetzt werden konnten. Conrad war der Sohn des Burgmannes Berld von Sumerd. Der 16-Jährige soll im Jahre 1303 in eine Weinberghütte entführt, dort gemartert und dann am eigenen Gürtel aufgehängt worden sein. Danach setzte eine Judenverfolgung ein, bei der etwa 125 Personen auf Schloss Weißensee ermordet wurden. Der „Gute Conrad“ wurde dann ca. 200 Jahre lang als Heiliger verehrt, ehe er wieder in Vergessenheit geriet.
Geöffnete Kulturkirche St. Peter & Paul
Die Kulturkirche St. Peter & Paul in Weißensee ist inzwischen aufwändig saniert und restauriert. Seit dem 12. Juni 2015 ist die Kirche zur Besichtung in den Monaten April bis Oktober (im Rahmen der Öffnungszeiten des Chinesischen Gartens) geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Zudem ist auch eine Dauerausstellung, bestehend aus 24 Infotafeln, zu sehen. Der Kirchenhistoriker, Dr. Hartmut Kühne (Wandlitz) und der Archivdirektor a. D. Dr. Johannes Mötsch (Meiningen) bieten mit dieser Tafelausstellung einen Einblick in die Geschichte, die vor 700 Jahren begann und bis zur Reformation spielt.