Ortsteil Ottenhausen
Ottenhausen hat 332 Einwohner, ist seit 1994 ein Ortsteil von Weißensee und hat seinen dörflichen Charakter bewahrt.
Geschichte
Die urkundliche Ersterwähnung des Ortes erfolgte 874 als "Uoteneshusa" im Fuldaer Zehntverzeichnis. Das Benediktinerinnenkloster Ottenhausen war eines der ältesten in Thüringen, wuchs durch mehrere Schenkungen und existierte bis zur Reformation. Bei Teilen der heutigen Dorfkirche, so den romanischen Doppeltürmen, handelt es sich um die ehemalige Klosterkirche. Benachbart bestand auf dem Gelände des früheren Klosterguts ein Rittergut. Es wurde durch den Pächter Zeller bis Ende des Zweiten Weltkrieges verwaltet. Die zum Kriegsdienst eingezogenen Bauern und Gutsarbeiter von Ottenhausen wurden durch polnische "Fremdarbeiter" ersetzt. Östlich des Dorfes, neben der Straße nach Weißensee, explodierte 1945 nach Aufschlag ein abgeschossenes US-amerikanisches Bombenflugzeug, wohl eine "Fliegende Festung". Im April 1945 wurde Ottenhausen kampflos von US- Truppen besetzt und im Juli an die Rote Armee übergeben. Damit war es Teil der SBZ, ab 1949 bis zur Wiedervereinigung 1990 der DDR.
Umgebung
Südlich des Ortes, östlich des Käferberges, findet sich innerhalb einer Baumgruppe das "Wasserschlösschen". Es handelt sich um ein mehrtürmiges Miniaturschloss von 1904, das neben einem Hochbehälter errichtet wurde. Dieser war früher ein Speicher mit Helbe- Wasser für Weißensee, versorgt jedoch schon seit längerer Zeit-und 2004 als Netzverteilerstation erneuert- das Städtchen mit Ohra- Talsperrenwasser.
St. Kilian Ottenhausen
Das ehemalige Benediktinerinnen-Kloster Ottenhausen zählt zu den ältesten Klöstern seiner Art in Thüringen. 1116 übereignete Graf Erwin von Gleichen ein Gut an das Kloster Reinhardsbrunn, von wo aus vermutlich das Nonnenkloster gegründet wurde, welches bis in die Reformationszeit bestand.
Eine ecclesia in Udenhusin wird Anfang des 12. Jahrhunderts erwähnt, sowie 1324 eine capella beatae Mariae virginis. Weiterhin wurde 1340 vom Erzbischof von Mainz die Einrichtung einer Kapelle im Dorfe genehmigt. Die heutige Kirche gründet sich auf dem Mauerwerk des ehemaligen Klosters und besteht in der Hauptsache aus drei Baugliedern unterschiedlicher Epochen. Als ältestes Glied ist der romanische Doppelturm anzusehen, welcher mit gekoppelten Rundbogenfenstern versehen war und in das 12. Jh. gehört.