Ortsteil Waltersdorf

Waltersdorf liegt östlich von Weißensee nahe der Unstrut. Die Ortschaft hat 121 Einwohner und ist seit 1993 ein Ortsteil der Stadt Weißensee

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Waltersdorf befindet sich in einem Dokument des Hauptstaatsarchives in Weimar vom Jahre 1415, in welchem der Landgraf Friedrich von Thüringen einen Streit zwischen der Stadt Weißensee und dem Hause des Deutschem Ordens zu Griefstedte über schoßbare Güter und Wiesentriften zwischen Waltersdorf und Weißensee entscheidet. Der Ort findet vereinzelte Erwähnungen in Dokumenten der Archive Magdeburg, Dresden und Erfurt. Hier ging es größtenteils um Grenzstreitigkeiten mit den Besitzern des benachbarten Gutes Schönstedt. 1595 wurde in Waltersdorf ein Glockenhaus gebaut. 1788 vernichtete eine Feuerbrunst fast den gesamten Ort. Im Jahre 1540 fand die erste Kirchenvisitation zu Waltersdorf statt. 1818 fand eine bedeutende Reparatur des Pfarrhauses statt. Durch eine große Wasserflut im Jahre 1830 litt der Ort sehr.

St. Salvator Waltersdorf

Über den Vorgängerbau des Kirchgebäudes ist fast nichts bekannt. Sie war dem Heiligen Andreas geweiht und wurde 1711 durch einen Neubau ersetzt und nach ihrer Vollendung am 2. November 1713 dem Heiligen Salvator geweiht. Als Patronatsherren erscheinen die Komture der Deutschen Ordens-Kommende zu Griefstedt, welche auch schon zuvor diese Funktion innehatten. Es entstand also Anfang des 1800 Jahrhundert, unter reger Beteiligung des Komturs Johann Adolph Marschall von Biberstein, ein annähernd quadratischer Zentralbau, welcher in seiner Eigenschaft des Grundrisses nur selten in unserer Gegend zu finden ist.

An der Stuckrahmendecke finden wir die Initialen des Komturs von Biberstein sowie die Jahreszahl 1713. Der klassizistische Taufstein, welcher um 1837 entstanden sein dürfte ist aller Voraussicht nach vom Bildhauer Elle aus Stadtilm gefertigt worden. Ein bemerkenswert ähnliches Taufgestell finden wir in Schillingstedt und auch in Büchel, wo im genannten Jahre die Inneneinrichtung der neu erbauten Kirche St. Ullrich vom Bildhauer Elle fertiggestellt wurde.

Von den Kirchglocken zu Waltersdorf tragen zwei die Jahreszahl 1788 und eine die Jahreszahl 1763.